Folgen für die Betroffenen

Wie erlebt das Opfer einen Angriff

Zuerst wird der Angriff oft gar nicht realisiert. Freunde ziehen sich plötzlich und ohne ersichtlichen Grund zurück. Das gibt es immer mal, denkt man. Das Umfeld fängt an sich komisch zu verhalten. Nachbarn ziehen sich zurück. Der Betroffene realisiert, dass Fremde in seiner Wohnung waren mit einem Nachschlüssel und Irgendetwas gesucht haben. Der Parket in der Wohnung weist plötzlich seltsame Striemen auf oder ein Putzmittel läuft aus einem Plastikbeutel aus, weil er mit einer Nadel angebohrt wurde. Es folgt eine längere Zeit der Zermürbung.

Irgendwann schlägt der Angriff auf den Arbeitsplatz durch. Was vorausgehend schon im privaten Umfeld aufgefallen ist, wird nun auch in der Firma sichtbar. Vorgesetzte die plötzlich ein seltsames Verhalten gegenüber dem Betroffenen an den Tag legen, Kollegen sofern diese überhaupt vorhanden sind, die sich plötzlich abgrenzen. Anspielungen werden gemacht. Der Betroffene findet z.B. auf seinem Arbeitsplatz nach der Pause eine aufgeschlagene Zeitung mit einem Artikel über einen Schwulenmord oder die Verhaftung eines Pädophilen. Trotz hervorragenden Leistungen und entsprechenden Würdigungen in den Qualifikationen wird der Betroffene bei Beförderungen übergangen. Das stete Ankämpfen an allen Fronten z.B. bei Emails die nicht mehr beantwortet werden, Offertschreiben bei Kunden die nicht mehr zurückgeschickt werden und vieles mehr demoralisiert zusehends. Die Stimmung entwickelt sich dann richtung Mobbing. Der Betroffene findet am Abend einen demolierten und fein säuberlich wieder hingestellten Schirm, der Taschencomputer weist plötzlich Striemen im Bildschirm auf an der Kamera löst sich aus unerfindlichen Gründen plötzlich ein Zierblech, beim MP3 Player fehlt plötzlich die Batterieabdeckung und so weiter und so fort.

Das ist keine Angelegenheit von einigen Tagen

Ein Rufmord zieht sich über Monate, Jahre ja unter Umständen Jahrzehnte hin. Dies führt dazu, dass Hypothesen - also gestreute Informationen - welche ursprünglich von den Empfängern noch in Zweifel gezogen wurden plötzlich für wahr gehalten und mit dem Betroffenen ganz selbstverständlich in Zusammenhang gebracht werden. War also das Opfer eines solchen Angriffes anfänglich nur vermutlich Schwul, so wird mit der Zeit diese Vermutung zu einer Tatsache verdreht.

Dem Opfer werden somit gesetztlich garantierten Grundrechte vorenthalten

Ein Opfer wird heimlich hinter vorgehaltener Hand angeklagt, ohne rechtsgültige Grundlage, ohne Prozess und Verteidigung verurteilt. Vordergründig wird das Image eines Retsstaates aufrecht erhalten während inoffiziel und heimlich kafkaische Verhältnisse gelebt werden. Der Rechtsstaat existiert nur noch auf dem Papier. Der Vollzug, der heimlich gestreuten Anklagen und beschlossen Verurteilungen wird über die Gesellschaft vollzogen, welche den Betroffenen ganz selbstverständlich mit den Anklagen in Verbindung bringt und dies zum Anlass für Ausgrenzungen und Isolierung des "Verurteilten" nimmt.